Prostatakrebs – Warum es so wichtig ist, zur Vorsorge zu gehen!
12 November 2024
Während Brustkrebs die am häufigsten auftretende Krebsform bei Frauen ist, ist es der Prostatakrebs, an dem Männer am häufigsten erkranken. Dabei gilt auch bei dieser Krebsart: Je früher sie erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Doch Männer gehen laut Umfragen deutlich seltener zur Krebsvorsorge als Frauen. Nur rund die Hälfte aller Männer nutzen die Möglichkeiten zur Krebsvorsorge Dabei ist die Vorsorge zur Prostatakrebsfrüherkennung so wichtig. Warum das so ist und was dich dabei erwartet, verraten wir dir jetzt.
- Was ist Prostatakrebs und was sind mögliche Symptome?
- Prostatakrebsvorsorge – diese Möglichkeiten hast du!
- Die gesetzliche Früherkennung – was die Prostatakrebs-Vorsorge beinhaltet
- Der PSA-Test und wann er sinnvoll ist
- Was du vorbeugend gegen eine Prostatakrebserkrankung tun kannst
Was ist Prostatakrebs und was sind mögliche Symptome?
Von Prostatakrebs bzw. dem sogenannten Prostatakarzinom spricht man, wenn Männer einen bösartigen Tumor in der Vorsteherdrüse (Prostata) haben. Es handelt sich dabei, wie oben bereits erwähnt, um die am häufigsten vorkommende Krebsart bei Männern. Meist sind allerdings eher ältere Männer ab 50 Jahren betroffen. Jüngere Männer leiden selten an einem Prostatakarzinom. Der Tumor kann sich dabei in verschiedenen Bereichen der Prostata bilden. Bei den meisten Männern entsteht der Tumor in der äußeren Zone der Prostata. Weniger häufig ist die kleinere, innere Zone der Prostata betroffen. Und noch seltener findet sich ein Tumor in der zentralen Zone der Prostata. Ein Krebstumor entsteht, wenn gesunde Zellen unkontrolliert wachsen und so Geschwulste entstehen. Prostatakrebs entsteht dabei meist aus den Drüsenzellen der Prostata. Mediziner sprechen dabei dann von einem Adenokarzinom. Dabei fördert das männliche Hormon Testosteron das Wachstum von Prostatatumoren. Haben sich nämlich in der männlichen Prostata Krebszellen gebildet, fördert Testosteron ein schnelles Wachstum.
Du fragst dich außerdem, was denn mögliche Anzeichen einer Prostatakrebserkrankung sein können? Symptome, die für eine Prostatakrebserkrankung sprechen können und die dich aufmerksam werden lassen sollten, sind die folgenden:
- Du hast einen vermehrten Harndrang, vor allem in der Nacht.
- Du hast Schwierigkeiten, überhaupt zu urinieren.
- Du hast nur einen schwachen oder einen unterbrochenen Harnfluss.
- Du verspürst Schmerzen im Bereich der Prostata und im unteren Rücken.
- Du hast Schmerzen beim Ejakulieren.
- Du entdeckst Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit.
All das können, müssen aber keine Anzeigen für eine Prostatakrebserkrankung sein. Du solltest es daher dringend abklären lassen. Doch um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, ist es wichtig, die Möglichkeiten zur Prostatakrebs-Vorsorge wahrzunehmen!
Prostatakrebsvorsorge – diese Möglichkeiten hast du!
Es ist wieder Movember! Du fragst dich, was das genau ist? Seit 2003 lassen Männer sich im November einen Schnurrbart wachsen, um so Spenden für die Erforschung und Vorsorge von Prostatakrebs zu sammeln. Das Ganze ist unter dem Namen „Movember“ – eine Kombination aus den Worten „Moustache“, für Schnurrbart, und „November“ – mittlerweile weltweit bekannt. Neben dem Spendensammeln bekommt die Männergesundheit so natürlich auch die dringend nötige Aufmerksamkeit. Denn immer noch gehen zu wenige Männer zur Vorsorge. Auch wir möchten angesichts des „Movembers“ jetzt einmal über die verschiedenen Möglichkeiten der Prostatakrebs-Vorsorge aufklären:
- Die gesetzliche Früherkennung – was die Prostatakrebs-Vorsorge beinhaltet
Ab einem Alter von 45 Jahren haben Männer Anspruch auf einen Termin zur Früherkennung von Prostatakrebs beim Arzt – und das einmal jährlich. Dabei wird der Arzt zunächst einmal in einem Gespräch versuchen, mögliche Symptome oder Beschwerden herauszufinden. Dein Arzt wird darüber hinaus die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in deiner Leiste untersuchen. Außerdem wird bei einer digital-rektalen Untersuchung die Prostata vom Enddarm aus abgetastet. So kann der Arzt mögliche Tumore ertasten. Vor allem diese Untersuchung macht vielen Männern Angst, weswegen sie nur ungerne oder gar nicht zur Vorsorge gehen. Dabei ist eine solche Untersuchung für den Arzt schon fast Routine und kein Grund zur Sorge. Sie bedarf keiner Vorbereitung und du hast dabei in der Regel keine Schmerzen. Dein Arzt wird seinen Finger mit einem Gleitgel befeuchten und diesen in deinen After einführen, um dort entsprechend alles abzutasten. Leider können durch diese Untersuchung nur oberflächlich gelegene und große Tumore ertastet werden, weshalb Experten noch weitere Früherkennungsmethoden empfehlen.
- Der PSA-Test und wann er sinnvoll ist
Beim PSA-Test wird mithilfe eines Eiweißes bestimmt, ob ein Tumor in der Prostata vorhanden ist oder nicht. Dieses Eiweiß wird in der Prostata gebildet. Man bezeichnet es als Prostata-spezifisches Antigen, kurz PSA. Dieses gelangt normalerweise nur in einer sehr geringen Menge ins Blut. Krebszellen bilden allerdings mehr PSA als gesunde Zellen, wodurch das Antigen so durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden kann. Der Mann bekommt dazu Blut abgenommen und dieses wird dann auf das Antigen untersucht. Ist die Konzentration im Blut dann erhöht bzw. überschreitet einen gewissen Schwellenwert, wird der Test noch einmal wiederholt. Erst, wenn der Wert auch beim zweiten PSA-Test erhöht ist, werden weitere Untersuchungen veranlasst. Der PSA-Test muss in Deutschland selbst gezahlt werden, wird also nicht von den Krankenkassen übernommen und ist auch nicht ganz unumstritten. Grund hierfür ist, dass der Wert nicht nur bei einer Krebserkrankung erhöht sein kann. Auch eine entzündete Prostata oder ein gutartiger Tumor schütten vermehrt PSA aus. Außerdem kann auch Druck, der auf die Prostata ausgeübt wird, beispielsweise durch eine vorherige Tastuntersuchung, einen kürzlich erfolgten Samenerguss oder sogar der ausgeübte Druck beim Radfahren den Wert an PSA im Blut ansteigen lassen und so verfälschen. Der PSA-Test ist deshalb unter Experten umstritten. Vorteil ist zwar, dass Tumore in einem frühen Stadium entdeckt werden können, allerdings werden eben vielleicht auch gutartige Tumore entdeckt, die ein Leben lang keine Beschwerden verursacht hätten. Einen solchen Test durchführen zu lassen, sollte also gut überlegt sein.
Was du vorbeugend gegen eine Prostatakrebserkrankung tun kannst
Wir sind in einem anderen Artikel bereits darauf eingegangen, was Frauen vorbeugend tun können, um einer Brustkrebserkrankung vorzubeugen. Ebenso können auch Männer auf einige Aspekte in ihrem Leben achten, um sich vor einer Krebserkrankung zu schützen:
- Halte dein Normalgewicht: Achte darauf, dass du kein Ãœbergewicht hast. Im besten Fall hast du Normalgewicht und schaffst es, dieses Gewicht durch die beiden nachfolgenden Aspekte auch zu halten.
- Bewege dich genügend: Regelmäßige Bewegung hält dich fit und gesund. So hältst du dein Normalgewicht und bleibst fit, was vielen Krankheiten vorbeugen kann.
- Achte auf deine Ernährung: Viele pflanzliche Produkte zu sich zu nehmen, auf übermäßig viel Fleisch zu verzichten, keinen Alkohol zu trinken und Tabak zu vermeiden, ist generell für deine Gesundheit sehr wichtig und kann auch dabei helfen, einer möglichen Prostatakrebserkrankung vorzubeugen.
Prostatakrebs trifft viele Männer mit zunehmendem Alter. Umso wichtiger ist es da, entsprechend vorzubeugen, seine Gesundheit zu schützen und zur Vorsorge zu gehen. Und das regelmäßig! Informiere dich bei deinem Hausarzt oder einem Urologen in deiner Nähe und lass es gar nicht erst so weit kommen, dass du erst mit Anzeichen von Prostatakrebs zum Arzt gehst. Wenn Prostatakrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten. 90 Prozent aller Erkrankten, bei denen Prostatakrebs früh erkannt wird, können geheilt werden und haben danach eine entsprechend lange Lebenserwartung. Also geh zur Vorsorge und beuge so einer möglichen Krebserkrankung vor!
Bildquellen: pexels-mo3ath-photos-110226063 ; pexels-tima-miroshnichenko-5452237