Sexuelle Selbstbestimmung – Dein Körper, deine Regeln

Dein Körper gehört ganz allein dir, weshalb auch du der- oder diejenige bist, der/die darüber bestimmt, was für dich in Sachen Sexualität okay ist und was nicht. Leider übertreten viele Menschen in diesem Bereich immer noch zu oft Grenzen, weswegen es für uns wichtig ist, das Thema einmal genauer aufzuklären. So weißt du nach diesem Blogartikel in Zukunft ganz genau, was sexuelle Selbstbestimmung überhaupt ist und was das Ganze für dich, deinen Körper und deine Vorlieben bedeutet.

Was bedeutet sexuelle Selbstbestimmung eigentlich?

Du allein hast das Recht, über deine Sexualität zu bestimmen, denn dein Körper gehört nur dir. Sexuelle Selbstbestimmung bedeutet demnach auch, dass du deine sexuelle Orientierung bestimmst, dir deine Sexualpartner selber aussuchst und frei über sexuelle Praktiken oder auch die Form der sexuellen Beziehung, die du eingehen möchtest, entscheidest. Du hast also, wenn es um deinen Körper geht, das Recht „Nein“ zu sagen und das in absolut jeder möglichen Situation. Und ganz wichtig: Du darfst, ja MUSST dich sogar wehren, sollte jemand diese Grenzen nicht wahren, sondern in irgendeiner Form überschreiten. Sexuelle Handlungen darfst du laut deutschem Gesetz ab einem Alter von 14 Jahren vollziehen. 14 Jahre ist in Deutschland das sogenannte Schutzalter. Bist du jünger, werden sexuelle Handlungen mit dir als Missbrauch eingestuft. In anderen Ländern kann das Schutzalter aber variieren. Informiere dich hierzu am besten genauer. Grundsätzlich gehört dein Körper natürlich in jedem Alter nur dir. Rechtlich gesehen darfst du aber erst mit 14 Jahren (zu mindestens in Deutschland) selbst darüber entscheiden, ob und mit wem du Sex haben möchtest. Das ist sehr wichtig, da du natürlich mit zunehmendem Alter reifer wirst und du besser für dich und deinen Körper wichtige Entscheidungen triffst.

Sexuelle Selbstbestimmung in unterschiedlichen Lebensphasen

  • Sexuelle Selbstbestimmung als Single

Hast du als Single Lust darauf, mit jemandem Sex zu haben und ihr möchtet das beide, dann ist das dein bzw. euer gutes Recht. Denn es ist dein Körper und es sind deine sexuellen Bedürfnisse, die du in diesem Moment auslebst. Und das darfst du auch! Als Single stellst du dich aber auf einen neuen Sexpartner/eine neue Sexpartnerin ein, die du – zu mindestens im Falle eines One-Night-Stands – nicht wirklich gut kennst. Darum geht es in dem Moment auch nicht unbedingt. Dennoch sollten dir in solchen Situationen deine Grenzen besonders wichtig sein und du solltest diese kommunizieren. Ebenso essenziell ist es aber auch, die Grenzen des neuen unbekannten Sexpartners zu wahren und zu akzeptieren. Denn jeder/jede hat das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung.

  • Was sexuelle Selbstbestimmung in einer Beziehung bedeutet?

Ja, auch in einer Beziehung hat natürlich jeder Partner das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Das bedeutet eben auch, dass wenn du eine Sexpraktik gerne einmal ausprobieren möchtest, dein Partner/deine Partnerin aber nicht, dann hast du das zu akzeptieren. Ein „Nein“ ist eben auch in Beziehungen eine Grenze, die es zu wahren gilt. Vielleicht findet ihr gemeinsam einen Kompromiss oder eine andere Sexpraktik, die ihr beide einmal ausprobieren möchtet und die so für euch beide okay ist. Jeder bestimmt eben ganz für sich, was sexuell für ihn/sie in Ordnung ist und was nicht.

Dein Körper, deine Regeln – sexuelle Selbstbestimmung hat noch mehr Facetten

Neben der Beachtung der sexuellen Selbstbestimmung in unterschiedlichen Lebensphasen, bedeutet das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung aber noch einiges mehr:

  • Du trägst die Verantwortung für deine sexuelle Gesundheit: Frei darüber entscheiden zu können, mit wem und wie oft du Sex hast, bedeutet auch, sich darüber im Klaren zu sein, dass eine Frau beim Sex schwanger werden kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit sexuell übertragbarer Krankheiten. Du solltest dich also mit dem Thema Verhütung auseinandersetzen. Vor allem, wenn du nicht in einer Beziehung bist und Sex mit wechselnden Partnern hast, solltest du darauf bestehen, richtig zu verhüten und dich so zu schützen. Denn es ist dein Körper, deine Gesundheit und daher sollten auch deine Regeln gelten.
  • Sorge durch Arztbesuche und regelmäßige Tests vor: Sexuell aktiv zu sein, bedeutet auch Verantwortung für Vorsorge zu übernehmen. Lass dich regelmäßig untersuchen und aufklären, welche Möglichkeiten es gibt, dich und deinen Körper vor Krankheiten oder einer möglichen Schwangerschaft zu schützen. Aber auch hier gilt: Dein Arzt/deine Ärztin darf all das nur mit deiner Zustimmung machen. Du entscheidest, welche Tests und Untersuchungen gemacht werden dürfen und welche nicht! Und auch, wenn du noch nicht 18 Jahre alt bist, kannst du ohne das Wissen deiner Eltern einen Arzt zu Rate ziehen. Auch das ist ein Aspekt der sexuellen Selbstbestimmung.
  • Du entscheidest selbst über deinen Partner und deine sexuelle Orientierung: Ganz egal, wen du liebst und auf was du stehst – das darf dir niemand verbieten! Natürlich muss der Partner/die Partnerin, mit dem du Sex haben oder eine Beziehung haben möchtest, sich ebenfalls für dich/bzw. dazu entscheiden, mit dir Sex zu haben. Du triffst für dich, deine Identität und deinen Körper jedoch deine eigenen Entscheidungen.
  • Nicht nur deine Grenzen sind wichtig, sondern auch die deiner Partner: Ganz egal, ob in einer Beziehung oder als Single: Wie oben bereits erklärt, gilt es immer auch die Grenzen des anderen zu wahren. Denn jeder hat seine ganz eigene sexuelle Identität, Vorlieben und Vorstellungen.
  • Dein Recht auf Aufklärung und Information: Zur sexuellen Selbstbestimmung gehört auch dein Recht auf Aufklärung und Information. Du hast das Recht, darüber informiert zu werden, was es für dich bedeutet, sexuell selbstbestimmt zu sein. Hierzu bietet dir beispielsweise das Internet zahlreiche Möglichkeiten, aber auch die Aufklärung durch einen Arzt oder einen Erziehungsberechtigten, wenn du noch jünger bist, zählen hier dazu.
Junges Paar in lockerer Kleidung hält Händchen.
Egal ob als Paar oder Single: Sexuelle Selbstbestimmung gilt überall

Leider immer noch aktuell: Das Problem mit der sexuellen Selbstbestimmung

In vielen Ländern der Welt ist es leider immer noch nicht selbstverständlich, dass zum Beispiel viele Frauen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung haben. Sie werden nicht selten zwangsverheiratet und von ihren Männern unterdrückt. Daher ist das Thema sexuelle Selbstbestimmung eine zentrale Forderung vieler Frauenbewegungen. Auch Personen, deren sexuelle Orientierung nicht der Norm entsprechen, sind weltweit oft immer noch Diskriminierung ausgesetzt. Das versuchen Paraden und Aufklärung rund um den „Pride Month“ zu minimieren. Das Thema ist nach wie vor aktueller und wichtiger denn je, weshalb es für uns ein besonderes Anliegen ist, das Thema „Sexuelle Selbstbestimmung“ in diesem Artikel aufzugreifen.

Du hast wie alle anderen auch ganz selbstverständlich das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Dein Körper gehört dir ganz allein. Damit geht aber eben nicht nur das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und sexuelle Freiheit, sondern auch die Einvernehmlichkeit einher, die es bei sexuellen Handlungen jeglicher Art immer geben sollte! Außerdem natürlich auch, die Verantwortung für dein sexuelles Handeln zu übernehmen. Kenne deine Sexualität, stehe dafür ein, wahre aber auch deine Grenzen und kommuniziere sie. Denn es ist dein Körper und somit sind es auch deine Regeln, die du für diesen aufstellst!

Bildquellen: pexels-cleytonewerton-4825901 ; pexels-dtanpt-773124

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