Fehlende Intimität – Wenn Sex und Emotionen nachlassen

Wenn Intimität in einer Beziehung abnimmt oder sogar mit der Zeit komplett fehlt, dann fällt es meistens einem Part zuerst auf: Weniger Kuscheln, weniger Sex und eine emotionale Bindung, die irgendwie nachgelassen hat. Woran liegt das? Warum ist es so, dass Intimität so extrem verschwinden kann? Eines ist sicher – eine Veränderung muss stattfinden, sonst hat dies mittel- und langfristig negative Auswirkungen auf das Zusammenleben. Welche Gründe es haben kann, weshalb die Intimität zwischen Partnern weniger wird und was man dagegen bzw. aktiv für eine Lösung tun kann, das erfahrt ihr in diesem Blog.

Was ist Intimität?

Man denkt bei Intimität oft vor allem an Sex, Kuscheln und körperlicher Nähe. Doch Intimität ist viel mehr als das. Intimität kann körperlich, emotional und geistig bzw. spirituell sein. Emotionale Intimität dreht sich um Gefühle, Gedanken und Erfahrungen, die wir partnerschaftlich austauschen. Intimität kann aber auch spirituell oder intellektuell sein, wenn wir tiefgründige Gespräche führen und uns z.B. mitteilen, welche Überzeugungen und Werte uns wichtig sind.

Wann wird fehlende Intimität zum Problem?

Im letzten Blogartikel über Angst vor Intimität haben wir ja bereits darüber berichtet, dass die Ursachen für diese Angst sehr komplex sein können. Bei fehlender Intimität kann es ebenfalls multiple Gründe geben, weshalb diese schwindet. Was jedoch wichtig zu unterscheiden ist, dass Angst vor Intimität und fehlende Intimität zwei verschiedene Dinge sind. Bei ersterem geht es u.a. darum, dass sich zumindest ein Part schwer tut, sich zu öffnen, weshalb die Folge schmerzhafter Sex sein kann. Bei fehlender Intimität geht es um einen Zustand, in dem die zuvor dagewesene Intimität aus irgendeinem Grund weniger geworden oder sogar gänzlich verschwunden ist. Oft fällt es dem einen Partner gar nicht so sehr auf und erkennt somit auch das Problem der Lage nicht. Der andere Partner / die andere Partnerin fühlt sich hingegen vernachlässigt, da die körperliche und / oder emotionale Bindung nachgelassen hat.

Welche Auswirkungen hat fehlende Intimität?

Wenn Intimität weniger wird oder sogar ganz zurückgeht, hat das mit der Zeit gewisse Folgen. Im schlimmsten Fall kann die Beziehung auseinander brechen, wenn zu wenig oder gar nicht darüber kommuniziert wird. Fehlende Intimität führt zu Isolation, Frustration, die allgemeine Kommunikation untereinander leidet und es kann aufgrund dessen zu Spannungen kommen. Es können sogar aus dem Nichts Konflikte entstehen, bei denen fehlende Intimität nicht als die eigentliche Ursache identifiziert wird. Egal, was die Gründe auch sein mögen – die Beziehung leidet, ob kurz-, mittel- oder langfristig.

Ursachen

Bevor wir mögliche Lösungsansätze vorstellen, ist es wichtig zu verstehen, welche Ursachen und Auswirkungen fehlende Intimität hat. Somit kann man ganz für sich selbst identifizieren, welcher Grund oder welche Kombination an Gründen vorliegen, um die richtige Lösung passend zur eigenen Situation zu finden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass noch viele weitere Ursachen vorliegen können. Die wichtigsten wollen wir hier einmal kurz besprechen.

  • Eintönigkeit
    Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Es ist ganz normal, dass sich mit der Zeit die ein oder andere Gewohnheit in der Beziehung einschleicht – so auch beim Sex. Das mag der einen Person vielleicht passen, der andere Part wünscht sich jedoch auch mal etwas Abwechslung und Experimentierfreude. Gewohnheiten haben den Sinn, unser Gehirn mit der Zeit zu entlasten und dass wir über gewisse Dinge nicht mehr nachdenken müssen. Im Bett kann dies allerdings mit der Zeit zum Verhängnis werden. Es wird früher oder später langweilig und man hat Sex „nur noch so vor sich hin“.
  • Sexuelle Vorlieben
    Möglicherweise gibt es aber auch etwas, was du ausprobieren möchtest. Das kann etwas Neues sein oder etwas, was du die ganze Zeit mal im Bett ausprobieren wolltest. Dennoch traust du dich nicht, es bei deinem Partner / deiner Partnerin anzusprechen, weil du Angst auf eine negative Reaktion hast.
  • Stress
    Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist Stress. Unser Leben ist immer schneller geworden und wir haben leider gelernt, uns selbst zu vernachlässigen. Die Beziehung leidet auch direkt oder indirekt darunter, obwohl sie uns eigentlich so wichtig ist. Durch Stress im Berufs- und / oder Privatleben fehlt vor allem Zeit, Energie und Schlaf. Das führt zu Erschöpfung und mangelnder Lust auf Sex oder gar neue Sachen im Bett.
  • Andere Probleme in der Beziehung
    Aufgrund völlig anderer Probleme in und / oder außerhalb einer Beziehung kann Frustration und Wut entstehen. Wer genervt ist von seinem Partner / seiner Partnerin, hat in der Regel auch weniger Lust im Bett auf sie / ihn. Eine Störung der emotionalen und / oder körperlichen Bindung kann die Folge sein.
  • Beziehungsphasen
    Es kann natürlich sein, dass man merkt, dass der Mensch in der Beziehung doch nicht so sehr zu einem passt, wie man dachte. Eine Beziehung durchlebt in der Regel einige Phasen. Zu Anfang ist alles perfekt und der Körper befindet sich rein chemisch in einer Verliebtheitsphase von 6 bis 12 Monaten, in welcher vemehrt Oxytocin, das Kuschelhormon ausgeschüttet wird. Wenn diese Phase allerdings vorbei ist und man mit der Zeit grundsätzlich merkt, dass es nicht passt, kann so auch die körperliche Anziehung nachlassen und man hat nur noch wenig oder gar keinen Sex mehr.
  • Körperliche Unzufriedenheit
    Es kann auch sein, dass der Partner oder die Partnerin sich selbst nicht mehr anziehend und sexy findet. Darunter leiden leiden das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein. Wenn man sich selbst nicht (mehr) anziehend findet, wie soll es dann erst in der Anwesenheit des Partners / der Partnerin sein.
  • Hoher Erwartungsdruck
    Unrealistische Erwartungen an einen selbst können durch viele Dinge hervorgerufen werden. Die heutige Pornoindustrie z.B. spielt genauso wie die Modelwelt bewusst mit Klischees und einem Idealbild, welches die meisten Menschen nicht erfüllen können. Unsere Körper sind verschieden und können gar nicht perfekt sein. Doch in Pornos gibt es große Brüste, große Penise und durchtrainierte Körper. Durch den ständigen Vergleich können Selbstzweifel und ein falscher Erwartungsdruck entstehen.
  • Andere sexuelle Orientierung
    Es passiert natürlich nicht so häufig, kann jedoch auch ein Grund sein. Es ist nicht zu unterschätzen, dass manche Menschen ein Leben lang ihre eigentliche sexuelle Orientierung unterdrücken. Diese Menschen führen möglicherweise sogar eine Beziehung, weil sie denken, dass sie es mit dem jeweiligen Geschlecht müssten – haben jedoch andere / noch weitere sexuelle Interessen. Es kann auch Asexualität vorliegen, bei dem das Verlangen nach Sex einfach gänzlich fehlt.
  • Hormonelle oder andere körperliche Ursachen
    Durch die Menopause befindet sich der weibliche Körper in einer Phase der Veränderung. In den Wechseljahren treten einige Symptome auf, die der Frau das Leben schwer machen. Dabei kann es passieren, dass auch die Lust auf Sex schwindet. Doch auch in der Männerwelt gibt es das ein oder andere Problem. Erektile Dysfunktion oder „keinen mehr hoch kriegen“ ist ein Problem, das vielen Männern emotional zu schaffen macht.
  • Psychische Probleme
    Es gibt Menschen, die sexuelle Gewalt erfahren haben, mit Depressionen kämpfen oder sich in einer jungen Elternschaft befinden. Das alles übt inneren Druck aus und kann dazu führen, dass Menschen sich nicht (mehr) öffnen – weder emotional, noch körperlich. Hier führt meist kein Weg an professioneller Hilfe mit einer Therapie vorbei.
  • Weitere Ursachen
    Einige weitere Gründe für fehlende Intimität können z.B. sein: Schmerzen beim Sex, erektile Dysfunktion, wenig Vertrauen zu sich selbst oder dem Partner / der Partnerin oder eine stärkere Libido.
Ein Paar steht zusammen im Regen mit einem blauen Regenschirm. Der Mann hält die Frau fürsorglich im Arm.
Keine Sorge – Es gibt für alles eine Lösung!

Mögliche Lösungsansätze

Es gibt immer eine Lösung, auch für fehlende Intimität. Diese sind eventuell nicht immer angenehm,  doch definitiv umsetzbar. Denn wer die möglichen Gründe für fehlende Intimität erkannt hat, der braucht eigentlich nur die richtige Lösung für seine persönliche Situation. Falls du betroffen bist, wollen wir dich ermutigen, den richtigen Schritt zu gehen. Was letztlich das Richtige für dich ist, musst du entscheiden.

  • Offene Kommunikation
    Du hast es sicher schon geahnt, doch die Ursache für die meisten unserer zwischenmenschlichen Probleme liegt bei falscher, fehlender oder zu wenig Kommunikation. Sicher kann man auch zu viel kommunizieren, doch in den meisten Fällen reden wir nicht ehrlich miteinander, aus Angst vor einer negativen Reaktion des anderen. Doch es ist wichtig, dass wir es tun und dass wir mutig über unsere Bedürfnisse, Probleme und Erfahrungen sprechen. Auch über unsere sexuellen Vorlieben. Sprich darüber! 😊

    Ob dein sexuelles Beziehungsleben eintönig ist, ob du etwas ausprobieren möchtest, ob du lange zurückgehaltene oder neue sexuelle Wünsche hast. Ob du wütend auf etwas bist, ob du ein körperliches Problem hast, für das du dich möglicherweise schämst, ob du viel Stress im Alltag hast – beinahe nichts wäre irgendwie ungeeignet ein gemeinsames Gespräch mit deinem Partner / deiner Partnerin. Habe keine Angst. Dein Gegenüber wird dir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Menge Verständnis entgegnen, dir zuhören und ist wahrscheinlich selbst erleichtert, weil er / sie genauso Angst hatte, darüber zu reden. Das stärkt das Vertrauen zwischen euch.
  • Gesunde Gewohnheiten
    Wenn es speziell um Stress geht, solltest du einmal beobachten, wie deine Gewohnheiten in Bezug auf Schlaf, Sport und / oder gesunder Ernährung sind. In unserem engen Zeitplan wollen wir viel zu viele Dinge in ein enges Zeitfenster pressen. Hier ist es wichtig, die Balance zu halten und auf deinen Körper zu hören. Akzeptiere, dass man nicht alles auf einmal machen kann. Gönne dir auch mal eine Pause von allem, achte auf genügend Schlaf, die richtige Menge an Sport und eine gesunde Ernährung. Das alles kann dazu beitragen, dass sich dein Stresslevel erheblich reduziert und du auch wieder Lust (und Zeit) für Sex hast. In unserem pjur active Blog haben wir für Sport und Ernährung einige Expertentipps für dich.
  • Nehme dir den Druck, akzeptiere dich selbst.
    Dank der Werbeindustrie entwickeln wir falsche Erwartungen und Ansprüche an uns selbst. Als müssten wir perfekt aussehen, egal wo an unserem Körper. Es ist wichtig zu verstehen, dass viele dieser „Probleme“ künstlich erzeugt sind. Wir sollten uns die Frage stellen, ob die ständigen Vergleiche mit Supermodels und irgendwelchen Menschen auf Instagram überhaupt sinnvoll sind – sie sind es nicht. Solange wir nicht ungesund leben, sollten wir uns mit unseren Körpern und seinen Makeln so akzeptieren, wie wir nun mal sind. Die Imperfektionen sind die Dinge, die uns schön machen und uns von anderen absetzen.
Ein Gleitgel in einer edlen Glasflasche steht auf einem Holztisch. Im Hintergrund steht eine grüne Pflanze, das Zimmer ist hell erleuchtet. Neben dem Gleitgel liegen außerdem weiße Dessous.
Gleitgel kann dir sogar helfen

Wie dir Gleitgel helfen kann!

Wir wären nicht pjur, wenn wir dir nicht auch mindestens einen Tipp geben könnten, wie man mit Gleitgel bei fehlender Intimität helfen kann! 😉 Gleitgel ist ein sehr guter Helfer, um Schwung in deine sexuellen Abenteuer zu bringen. Es gibt viele Gründe, um zu Gleitgel zu greifen. Ob silikon- oder wasserbasiert, jeder wird fündig. Wenn du offen über deine sexuellen Vorlieben sprichst, schlage doch mal ein Gleitgel vor, mit welchem du dich stimulieren und in Fahrt kommen kannst.

Wir hoffen, dass wir dir hiermit weiterhelfen konnten. Fehlende Intimität ist etwas, was auf kurz oder lang dein Beziehungsleben beeinflussen kann. Achte deshalb auf dich, rede darüber und sei offen und ehrlich in Bezug auf deine sexuellen Vorlieben. 😊

Bildquellen: pexels-alex-green-5700176 ; pexels-shukhrat-umarov-1534633

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