Der Orgasmus – the Big „O“ und was du bestimmt noch nicht darüber wusstest
6 Oktober 2020
Energetisch, entspannend, lustvoll und besonders – der Orgasmus ist nicht nur ekstatisch, sondern auch ganz individuell. Das Gefühl zu beschreiben, fällt nicht leicht und auch Forscher sind sich uneinig, über Unterschiede und Ablauf im Körper. Das schönste Gefühl der Welt ist auf jeden Fall gesund und verdient genauerer Aufmerksamkeit. Wie man zum Orgasmus kommt, woran man den Orgasmus erkennt und wie man ihn sogar verbessern kann, haben wir uns nochmal genau angeschaut.
Was bedeutet „Orgasmus“ und was ist ein Orgasmus?
Der Orgasmus (abgeleitet aus dem altgriechischen: ‚heftige Erregung‘, heftig verlangen‘), wird in der Fachsprache auch Klimax genannt und beschreibt den Höhepunkt beim Sex oder der Masturbation. Der Orgasmus ist bei jedem Menschen so individuell, dass er auch als neuronales Feuerwerk beschrieben werden kann, Menschen aber generell Schwierigkeiten haben Worte dafür zu finden. Neben Hormonen, sind auch mehrere Botenstoffe im Gehirn, um genau zu sein im limbischen System, zuständig, dass ein Orgasmus stattfindet. Natürlich ist Sex und/oder Masturbation in geeigneter Atmosphäre und Entspannung die Grundvoraussetzung, um zum Orgasmus zu kommen.
Fakten über den Orgasmus:
- Es gibt über ein Dutzend Wege zum Orgasmus zu kommen.
- Der durchschnittliche Orgasmus dauert bis zu 2 Minuten.
- Der Orgasmus hilft Stimmung und Immunsystem zu stärken.
- 37% der Frauen benötigen eine Stimulation der Klitoris, um zum Orgasmus zu kommen.
- 50% lieben dabei kreisende Bewegungen rund um die Klitoris.
- Der Erregungsreflex macht den Orgasmus möglich.
- „Slowgasm“ ist der neuste Trend rund um den Orgasmus.
Wie entsteht er?
Sowohl Vagina, als auch Penis sind fein sensorische Schwellkörper, die die Fähigkeit haben, sich mit Blut zu füllen und dadurch an Umfang und Festigkeit zuzunehmen. So können die Nervenrezeptoren durch Berührungen und Reibung angeregt werden. Durch konstante Reibung und geeigneten Druck beim Mann und durch vielseitige Stimulation, zum Beispiel klitorale und gleichzeitig vaginale Stimulation, der Frau wird der Orgasmus über die Geschlechtsteile ausgelöst.
Man spricht bei der Entstehung eines Orgasmus‘ auch vom sogenannten Erregungsreflex. Dieser Reflex ist natürlich gegeben und entwickelt sich bereits im Kindesalter. Manche Menschen erleben diesen Erregungsreflex dann unbeabsichtigt, zum Beispiel auf dem Fahrrad, beim Sport etc.; eben überall dort, wo die feinen Nerven des Intimbereichs (unbeabsichtigt) stimuliert werden können. Generell spricht man beim Erregungsreflex häufig vom Point of No Return, weil man gegen diesen Reflex quasi nichts tun kann. Ist der Punkt der sexuellen Erregung überschritten, kommt es zum Orgasmus. Männer sind hiervon allerdings deutlicher geprägt als Frauen, da die Beschaffenheit des Penis‘ rein biologisch so angelegt ist und Männer, aus Fortpflanzungszwecken, jedes Mal einen Point of No Return erfahren.
Woran erkennt man einen Orgasmus?
Erkennen ist an dieser Stelle zu viel gesagt, denn einen Orgasmus kann man nicht immer erkennen. Bei Männern ist er durch die Ejakulation leichter erkennbar als bei Frauen, aber bei Frauen kann man viel besser erahnen und spüren, wenn sie zum Orgasmus kommen. Man kann zum Beispiel darauf achten, wie sich die Brustwarzen verhalten und ob die Feuchtigkeit im Intimbereich schon zugenommen hat. Wenn man hier den „Bogen raushat“ und erkennt, wenn der Partner zum Orgasmus kommt, kann das die Lust während des Sex‘ maximal begünstigen. Viele Paare, die sich total aufeinander einlassen, sprechen hier von einem „Orgasmus-Schub“, der nur funktioniert, wenn man den gegenseitigen Orgasmus erahnt.
Bei beiden Geschlechtern gibt es also körperliche Hinweise auf einen Orgasmus, die wir hier nochmal gesammelt haben:
- Die Atmung wird heftiger.
- Die Herzfrequenz steigt.
- Die Haut in Brust/Herzhöhe ist leicht gerötet.
- Der Speichelfluss steigt.
- Die Brustwarzen stehen (bei beiden Geschlechtern).
- Die Hoden werden straff.
- Die Augäpfel bewegen sich unter den Lidern.
- Muskelkontraktionen im Intimbereich nehmen zu
- Zehen und Finger sind angespannt.
- Muskelentspannung (nach dem Orgasmus)
Wir wissen jetzt etwas genauer, wie der Orgasmus entsteht und woran man ihn erkennen kann. Doch wo genau entsteht er? Das haben wir im folgenden Abschnitt nochmal durchleuchtet.
Was passiert genau im Körper?
Neben der geistigen Entspannung muss natürlich auch zuerst eine gewisse Zärtlichkeit, anschließend dann genügend Druck, Reibung und Muskelkontraktion im Intimbereich stattfinden, sodass ein Orgasmus entstehen kann. Durch die Reibung und Kontraktion wird die Durchblutung der Geschlechtsorgane gefördert, was beim Mann zusammen mit der Muskelkontraktion die Ejakulation (Samenerguss) auslöst. Bei Frauen entsteht durch die erhöhte Durchblutung in Klitoris, Vulva und Vagina und die Muskelkontraktion, häufig im Beckenbodenbereich, eine Lubrikation, die auch (seltener) als weibliche Ejakulation auftreten kann. Außerdem erhöht sich bei einer sexuellen Erregung die Atemfrequenz und der Puls auf das Doppelte des Ruhezustands und die Gefäße werden stärker von Blut durchflossen, Muskeln und Organe also mit mehr Sauerstoff versorgt. Ist der Reiz stark genug, wird er in das urtümlichere Zwischenhirn weitergeleitet und landet schließlich im kirschengroßen Hypothalamus, der unwillkürliche Körperfunktionen wie den Herzschlag lenkt. Dieses Steuerzentrum regt die Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin und Oxytocin an und steigert so unsere körperliche Empfindsamkeit.
Was passiert im Gehirn?
Im Gehirn werden zudem Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und verschiedene andere Hormone ausgeschüttet, die dazu führen, dass das Lustzentrum angeregt und das Schmerzzentrum heruntergefahren wird. Auch wird die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn etwas geschwächt, was mitunter zu einem ekstatisch benommenen Gefühl führen kann. Das Interessante dabei, während die Schmerzempfindlichkeit auf die Hälfte sinkt, nehmen wir trotzdem sanfte Berührungen weiterhin voll wahr. Auch andere Bereich des Gehirns werden heruntergefahren. Zum Beispiel der präfrontale Kortex, der unter anderem moralisches Empfinden, Ich-Bewusstsein und Selbstkontrolle steuert, wird während des Höhepunkts schwächer durchblutet.
Das Gehirn als größtes Geschlechtsorgan
Das Gehirn entscheidet mit, was wir fühlen und beim Thema Sex erregend finden.
Durch Synapsen, die den einzelnen Körperbereichen, zum Beispiel den Händen oder den Geschlechtsteilen, zugeordnet sind. Es ist also das wichtigste Sexualorgan. Es verarbeitet alles, was wir erleben, und steuert alle vier Phasen des sexuellen Reaktionszyklus: Verlangen, sexuelle Erregung, Orgasmus und Entschlossenheit. Der Verstand bestimmt, was dein Verlangen auslöst, was dich erregt, wann du zum Orgasmus kommst und wie du dich fühlst, nachdem du gekommen bist. Je häufiger du also erregt wirst, desto besser kannst du es für dich selber einordnen und das Gehirn es schneller als sexuelle Erregung interpretieren.
Wie dein Orgasmus besser wird!
Wir haben nun gesehen, was der Orgasmus ist und was dabei im Körper passiert. Was uns trotzdem noch interessiert, wie kann der Orgasmus besser werden?
Diese 3 Tipps, machen deinen Orgasmus besser:
- Nimm dir Zeit! Fühle und erlebe es mit allen Sinnen! Slow Sex ist vielleicht genau das Richtige für dich, um deinen Orgasmus zu verbessern!
- Masturbiere öfters! Denn je besser du dich kennst, desto besser wird dein Gehirn darauf trainiert, was dich wie schnell und heftig erregt. Um dich noch besser zu entspannen, probiere doch einfach Gleitgel dafür aus.
- Sei Aktiv! Bewege dich, genieße deinen Körper. Je aktiver deine Muskulatur ist, desto besser wird auch die Durchblutung in deinem Intimbereich angeregt. Beckenbodentraining ist auch eine gute Möglichkeit, deine Muskelkontraktion besser kennenzulernen.