Die weibliche Lubrikation genießen – 5 Möglichkeiten, um Schluss mit dem Druck zu machen!
25 März 2021
Und wie ist seit dem ersten Teil der Entmystifizierung eure Prognose zwischen den Laken? 😊 Wir hoffen eine angenehm gleitende?! Die weibliche Lubrikation und sowieso die weiblichen Genitalien sind eine faszinierende Angelegenheit, oder? Deshalb wollen wir uns in diesem Teil nochmal genauer ansehen, wie wir mit vaginaler Lubrikation und vaginaler Trockenheit umgehen sollten und welche neusten Erkenntnisse es zur weiblichen Ejakulation, einer anderen weiblichen Lubrikation, gibt. Also viel Spaß beim Lesen.
Vom „feucht werden befreien“ und bitte nicht mehr leiden, Ladies!
Im vorherigen Artikel zu diesem Thema konnten wir sehen, dass das Kategorisieren mit dem „feucht werden“ so seine Tücken hat. Wir konnten darüber aufklären, was vaginale Lubrikation eigentlich bedeutet, woraus die Lubrikation besteht und was diese beeinflusst. Jetzt liegt es an uns, uns nicht länger von Termini und gesellschaftlichen Vorgaben bestimmen zu lassen und uns weiter davon zu befreien! 😊 Schauen wir uns also die 5 Möglichkeiten an, die uns helfen können den Druck beim Thema Lubrikation rauszunehmen:
- Vaginale Trockenheit erst nehmen, aber nicht in Panik verfallen
- Die Lubrikation so akzeptieren wie sie ist und auf unser Bauchgefühl hören!
- Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse konsultieren
- Keine Vergleiche zu anderen ziehen
- Niemals „Orgasmusdruck“ aufkommen lassen
Vaginale Trockenheit betrifft so viele mehr als du denkst
Viele Menschen mit Vulva haben beim Geschlechtsverkehr und beim Masturbieren aufgrund von vaginaler Trockenheit Beschwerden und sogar Schmerzen. Darauf wollen wir weiter aufmerksam machen und aufklären, denn das Leiden muss nicht sein. Obwohl viele Frauen besonders in den Wechseljahren davon berichten, kann es Vulven in JEDEM Alter betreffen. Denn wie wir gelesen haben, sind so viele Einflüsse für Schwankungen in unserer Lubrikation verantwortlich, dass hier keine Unterscheidung in Alter oder anderen Parametern gemacht wird.
Wusstest du, dass etwa 17% der Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren und 25% der Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren laut Women’s Health Concern beim Sex unter vaginaler Trockenheit leiden?
Das sollten wir unbedingt ändern! Jeder Mensch und jede Vulva ist individuell und so ist auch die Lubrikation sehr individuell. Somit sollten wir auch auf individuelle Unterstützung, in Form von Gleitgel, setzen. Abgesehen davon, dass Gleitgele Symptome vaginaler Trockenheit lindern können, sind pjur WOMAN Gleitgele für jede sexuelle Erfahrung einsetzbar, denn der Sex und das Gefühl wird damit fast immer besser – egal wie „gut“ deine natürliche Lubrikation funktioniert.
Deine Lubrikation ist so individuell wie DU!
Die Begriffe des „feucht seins“ und „feucht werdens“ machen eigentlich wenig Sinn, denn dass eine Vulva eigentlich immer ein bisschen „feucht“ sein muss, um eine gesunde Vaginalflora zu haben, müsste jetzt klar sein. Auch, dass Lubrikation nicht gleich sexuelle Erregung sein muss, oder sexuelle Erregung nicht zur Lubrikation führen muss, müsste jetzt nochmal klarer sein.
Manche Vulven werden von Natur aus nicht oder auch NIE so „feucht“ wie andere. Erregung heißt eben nicht gleich Lubrikation und Lubrikation heißt nicht gleich Erregung. Nicht nur, wenn wir selber eine Vulva haben, sondern auch, wenn wir eben selber keine haben, sollten wir lernen, auch mit diesen Ausdrücken des „feucht seins“ und „feucht werdens“ sparsamer umzugehen und noch besser: Sexuelle Erregung nicht zu kategorisieren, sondern die Vorlieben und sexuellen Fantasien lieber näher kennenzulernen!😉
Die Frage ist nicht „bist du schon feucht?“, sondern „gefällt dir was ich tue?“
Die weibliche Ejakulation – eine weitere Art der Lubrikation?
Aber woher dann diese Begriffe, die sich bei uns allen so manifestiert haben? So wie fast alles, was mit der weiblichen Lust zu tun hat, ist auch zum Thema Lubrikation sehr wenig Forschung betrieben worden. Die erste groß angelegte Vulva Studie hat zum Beispiel erst 2015 -2017 stattgefunden.
Wusstest du, dass einige Wissenschaftler*innen GLAUBEN, die Paraurethraldrüsen (die „weibliche Prostata“) haben auch etwas mit Squirting zu tun, aber dafür gibt es auch 2021 immer noch keine sicheren Beweise, weil immer noch sehr wenige Gelder zur Finanzierung von Studien zur weiblichen Lust gibt. (unglaublich oder?)
Gibt es Squirting also überhaupt oder existiert eine weibliche Ejakulation? Es gibt leider durch die Pornoindustrie, durch wenig Aufklärung und hohen gesellschaftlichen Druck sehr viele Termini, die die weibliche Sexualität kategorisieren und dementsprechend auch „eingrenzen“ wollen.
Können denn bei so wenig „Beweislast“ überhaupt die richtigen Fragen gestellt werden? Und sollten wir uns an unserer Lubrikation oder Phänomenen wie Squirting selbst im Bett messen? Wir sagen ganz klar – NEIN!
Kommen wir aber nochmal zur Paraurethraldrüse zurück. Einige Studien gehen also aktuell davon aus, dass die weibliche Ejakulation in den paraurethralen Drüsen (auch Skene-Drüsen genannt) gebildet wird. Diese, bis zu 40 Drüsen, befinden sich im schwammartigen Gewebe im Vagina Eingang und umschließen die Harnröhre.
Dem Namen: weibliche Prostata zufolge, ähneln die Drüsen stark der männlichen Prostata, wo auch das Ejakulat (die Spermien) gebildet wird. Beginnt die Erregung in der Vulva, so schwellen auch die Paraurethraldrüsen an und sollen sogar fühlbar sein. Unter dem Namen G-Punkt sind die Drüsen dann auch bekannter. Wir erinnern uns, auch die Vorhofbulben, die den Vaginaeingang umschließen und unterhalb der Klitorisschenkel sitzen, schwellen bei Erregung an. 😊
Kategorisierst du noch oder liebst du schon?!
Auch, wenn wir uns immer mehr annähern, die weibliche Lust zu entmystifizieren, so bleiben viele Fragen zur weiblichen Ejakulation allerdings noch offen.
Zum Beispiel, wie viele Frauen können überhaupt eine Ejakulation bekommen? Hat die Beckenbodenmuskulatur etwas damit zu tun? Was könnten Auslöser für eine Ejakulation sein, ist die Ejakulation beeinflussbar oder wird das sexuelle Erleben durch sie gesteigert?
Fragen über Fragen, die sich in der nächsten Zeit vielleicht und hoffentlich geklärt werden können. Jedoch können wir eins wieder festhalten. Das Feld rund um diese weibliche Lubrikation ist so wenig erforscht, dass man sich für das vorhanden oder nicht – vorhanden sein einer weiblichen Ejakulation nicht schämen sollte. Und darauf hinzuarbeiten macht auch nur teilweise Sinn.
Bleib im Einklang mit dir und stresse dich nicht
Und das spielt natürlich auch beim Thema Orgasmus mit rein. Denn noch immer setzten wir uns nicht nur mit der Lubrikation unter Druck, sondern oft auf mit unseren Orgasmen. Vor allem mit den vaginalen Orgasmen, richtig?
Wusstest du, dass deine Lubrikation auch durch den selbstauferlegten „Orgasmusdruck“ beeinflusst werden kann? Du wirst weniger erregt, je mehr du es versuchst. Also lass lieber los und genieße!
Lasst uns doch langsam aber sicher damit aufhören und mehr an unseren Gefühlen und sexuellen Bedürfnissen arbeiten. Denn vaginale Lubrikation, vaginale Trockenheit, mögliche Ejakulationen und Orgasmen aller Art sind immer so individuell wie wir selbst. Wir dürfen nicht länger kategorisieren und eingrenzen, denn nur durch unsere eigene Erkenntnis kommen wir zum bestmöglichen Sex Erlebnis für uns selbst.
Wir habe nun gesehen, dass wir vaginale Trockenheit erst nehmen und stets auf unser Bauchgefühl hören sollten. Welche Erkenntnisse es zur weiblichen Ejakulation gibt und wie wir den Druck für uns rausnehmen sollten. Jetzt liegt es an uns, uns nicht länger von Termini und gesellschaftlichen Vorgaben bestimmen zu lassen und unsere Lubrikation einfach zu genießen 😊