Was ist Gleitgel und wie funktioniert es?
8 Januar 2020
Die Begriffe Gleitgel, Gleitmittel oder Gleitcreme hat wohl jeder schon einmal gehört. Und worum es sich dabei handelt, weiß vermutlich auch jeder so ungefähr. Doch was ist Gleitgel genau, wie funktioniert es, warum sollte man es verwenden und was für Gleitmittel gibt es? Auch wenn vermutlich jeder so eine gewisse Ahnung hat, möchten wir euch das jetzt noch einmal ganz genau erklären.
Was ist eigentlich Gleitgel?
Geht man auf die Suche nach dem Begriff Gleitgel, liest man zum Beispiel auf dieser Website folgende Definition: „zähflüssige, einer Creme ähnelnde Substanz, die die Reibung mindern soll.“ Dabei kann Gleitgel in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Beim Sex, im technischen Bereich als sogenannter Schmierstoff oder auch in der Medizin zum Einführen von Sonden, Endoskopen oder beim Ultraschall. Voraussetzung ist eben immer nur, dass irgendeine Reibung entsteht, die durch die Nutzung eines Gleitmittels vermindert werden soll. In unserem Fall soll mit Gleitgelen die entstehende Reibung beim Geschlechtsverkehr verhindert werden.
Welche Gleitmittel gibt es?
Unterscheiden lassen sich die folgenden verschiedenen Gleitgel-Arten:
Silikongleitgele
Diese Art an Gleitmitteln ist besonders lange gleitfähig. Grund hierfür sind die Silikonmoleküle, die größer sind als die Poren der Haut. So ziehen sie nicht in die Haut ein, sondern verbleiben auf der Oberfläche und schaffen so einen besonders langanhaltenden Gleitfilm. Darüber hinaus machen Silikongleitgele die Haut spürbar weich und geschmeidig und – zu mindestens all unsere – Silikongleitgele kommen ohne konservierende Zusatzstoffe aus. Silikongleitmittel können dank ihrer Eigenschaften für vaginalen und analen Geschlechtsverkehr zum Einsatz kommen und eignen sich außerdem auch gut für Massagen.
Gleitgele auf Wasserbasis
Wassergleitgele sind wohl der Klassiker unter den Gleitgelen. Sie enthalten zum Großteil Wasser und sorgen so für die nötige Feuchtigkeit im Intimbereich. Denn dieses zieht in die oberen Hautschichten ein und versorgt die Vaginalschleimhaut so mit Feuchtigkeit. Nachteil an einem Gleitgel auf Wasserbasis ist in jedem Fall, dass es schnell in die Haut einzieht und so meistens mehrmals aufgetragen werden muss, um eine entsprechende Gleitfähigkeit zu gewährleisten. Wer das weiß, kann das aber ohne Probleme ins Liebesleben integrieren. Außerdem pflegen Gleitgele auf Wasserbasis die Haut und können mit allen Toys verwendet werden.
Hybrid-Gleitgele
Bei sogenannten Hybrid-Gleitmitteln handelt es sich um eine Kombination aus Wasser- und Silikongleitgelen. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, haben aber einen geringen Silikonanteil, wodurch sie besonders gut mit Toys angewendet werden können. Außerdem ist die Konsistenz sehr cremig, so dass sie sich gut auf Toys auftragen lassen, ohne zu tropfen.
Ölbasierte Gleitgele
Ölbasierte Gleitmittel bestehen zu einem Großteil aus Öl. Sie verbleiben deshalb wie ein Film auf der Haut und müssen im Nachhinein abgewaschen werden. Aber Vorsicht bei ölbasierten Gleitmitteln: Diese können Latexkondome angreifen, wodurch diese dann nicht den nötigen Schutz bieten. Außerdem können ölbasierte Gleitgele auch Sex Toys angreifen.
Was ist in einem Gleitgel drin?
Das kommt natürlich ganz darauf an, um welche Art von Gleitmittel es sich handelt. In einem Gleitgel auf Wasserbasis ist der Hauptbestandteil Wasser. Außerdem findest du häufig auch Glycerin, ein Zuckeralkohol, und ein Quell- bzw. Verdickungsmittel in Gleitgelen auf Wasserbasis. Bei einem Silikongleitgel ist der Hauptbestandteil Silikon, wie ja der Name schon vermuten lässt. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Mischung aus beidem, sogenannte Hybridgleitgele. Diese bestehen zu einem großen Anteil aus Wasser und zu einem kleinen Teil aus Silikon. Zusätzlich gibt es auch noch ölbasierte Gleitmittel. Diese werden auf Ölbasis hergestellt. All diese Gleitgel-Arten gibt es zusätzlich noch mit verschiedenen Inhaltstoffen bzw. Zusatzstoffen. Bei uns sind das zum Beispiel Aloe Vera, Panthenol, Kamille und einige mehr.
Wie funktioniert Gleitgel?
Die Reibung, die zum Beispiel beim Sex entsteht, kann unsere Haut reizen. Zwar bildet die Vagina der Frau ständig eine Flüssigkeit, die vor solcher Reibung schützen soll und kommt es zu einer sexuellen Erregung, spüren wir diese ja noch viel stärker, doch je nach Alter, Lebenssituation oder anderen Einflussfaktoren kann diese Feuchtigkeit auch mal nicht ausreichen. Genau dann kommt ein Gleitgel ins Spiel, um die fehlende Feuchtigkeit auszugleichen. Und während ein Gleitgel auf Wasserbasis durch das enthaltene Wasser genug Feuchtigkeit bietet, bildet sich durch ein Silikongleitmittel ein Schutzfilm, der vor der Reibung, die entsteht, schützt. Darüber hinaus ist ein Gleitgel beim Analverkehr ein Muss, denn in diesem Intimbereich gibt es keine natürliche Feuchtigkeit. Auch bei der Selbstbefriedigung oder zur Massage kann ein Gleitgel zum Einsatz kommen. Denn eben nicht nur, wenn eine Frau nicht feucht genug ist, vielleicht sogar unter vaginaler Trockenheit leidet, sondern auch, um das eigene Liebesleben aufzupeppen, sich gegenseitig zu massieren oder sich selbst zu befriedigen, ist der Einsatz eines Gleitgels sinnvoll.
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Egal, ob du dich gefragt hast, was genau ein Gleitgel ist, welche Arten es gibt, was in diesen drin ist oder wie sie funktionieren – jetzt solltest du schlauer sein und ohne Fragen in Zukunft Gleitgel benutzen können 😉