Wie oft haben Paare in Beziehungen eigentlich Sex?
12 Juli 2019
Die einen tun es täglich, andere einmal in der Woche und wieder andere haben wochenlang kein Verlangen nacheinander – die Rede ist davon, wie oft man in einer Beziehung Sex hat. Doch wie oft haben Paare im Durchschnitt Sex? Gibt es hier einen Richtwert und wann ist es zu wenig Sex, um noch eine glückliche Beziehung zu führen? pjur love weiß hier mehr.
Es gibt genügend Frauen und auch Männer, die sich Gedanken darum machen, ob man in der eigenen Beziehung auch genug Sex hat. Nicht wenige stellen sogar die Liebe in Frage, wenn es im Bett mal nicht so gut läuft. Dabei gibt es keinen Richtwert, wie oft Sex in einer Beziehung normal ist. Im Gegenteil, je nach Lebenssituation und persönlichen Bedürfnissen, kann das von Beziehung zu Beziehung schon mal sehr unterschiedlich sein. Trotzdem möchten wir eine Studie erwähnen, die sich einmal genauer damit beschäftigt hat, wie oft es im Durchschnitt normal ist, in einer Beziehung Sex zu haben.
Wie oft Sex in Beziehungen – Das sagt eine Studie des Kinsey Institutes
Das Kinsey Institute an der Universität von Indiana hat zum Thema, wie oft Sex in Beziehungen im Durchschnitt normal ist, geforscht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs in Beziehungen mit dem Alter abnimmt. Während die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen 112-mal Sex im Jahr hat, was 2,15-mal in der Woche entspricht, sind es bei den 30- bis 39-Jährigen 86-mal im Jahr, also 1,65-mal in der Woche. Darüber hinaus hat das Kinsey Institute auch noch die Häufigkeit von Sex bei den Paaren im Alter ab 40 Jahren beobachtet. Bei diesen sind es 69-mal im Jahr, also 1,33-mal in der Woche.
Doch wie sieht es wirklich in den Schlafzimmern von Paaren aus, wie oft haben Paare Sex und sollte man sich hier an den oben genannten Zahlen orientieren?
Wie viel Sex braucht eine Beziehung?
Zunächst einmal ist wichtig zu sagen, dass man vor allem zu Beginn einer Beziehung deutlich mehr Sex hat. Im Laufe der Jahre flaut das Verlangen nacheinander ab und das ist auch ganz normal. Das bestätigen auch Sexexperten. Diese definieren sogar grob vier Sexphasen, die in den meisten Beziehungen zu beobachten sind:
Die erste Verliebtheitsphase: Das kennen wir alle: Man hat sich kennengelernt, ist frisch zusammen und möchte am liebsten kaum was anderes machen, als mit dem neuen Partner Sex zu haben. In dieser Phase ist man auch sehr offen, was Sexualität betrifft und sieht am Partner nur positive Eigenschaften. Je nach Beziehung dauert die erste Verliebtheitsphase ein- bis eineinhalb Jahre und viele haben in dieser Phase deutlich mehr als einmal in der Woche Sex.
Die zweite Gewöhnungsphase: Diese Phase beginnt meist dann, wenn Paare einen gemeinsamen Alltag miteinander bestreiten müssen. Auch im Bett kommt es dann zu einer Art Routine, denn man weiß, was einen beim Partner erwartet. Diese Phase ist häufig so ein bisschen die Zeit, in der die Sexualität beginnt einzuschlafen.
Die dritte Wiederentdeckungsphase: Wer sich trotz der Routine, die sich irgendwann einstellt, Zeit füreinander nimmt und egal, wie stressig der Alltag ist, gezielt Zeiten für Sex einplant, der kann in der Wiederentdeckungsphase besseren Sex haben als je zuvor. Denn man probiert dann neue Dinge aus und kann die Sexualität als Paar wieder neu entdecken.
Die letzte Phase: Wer gemeinsam alt werden möchte, der kommt auch irgendwann in diese vierte letzte Phase, in der sich das Sexleben automatisch durch den Alterungsprozess verändert. Seien es die Wechseljahre, eine nachlassende Leistung beim Mann oder eine fehlende Libido – Gründe für ein Abnehmen des Verlangens werden mit dem Alter leider immer mehr. Allerdings können wir euch beruhigen: Sogar viele 80-Jährige haben noch regelmäßig Sex. Das Wichtigste – auch in Bezug auf das Sexleben – ist eben doch Vertrauen und Kommunikation.
Außerdem gibt es keine Pflicht dazu, in einer Beziehung viel Sex haben zu müssen. Hier spielen schließlich auch die individuellen Bedürfnisse der beiden Partner mit rein. Während der eine jeden Tag könnte, hat ein anderer vielleicht nur einmal die Woche das Bedürfnis danach, intim zu werden. Passt das in Beziehungen nicht zusammen, gibt es meist Konfliktpotential. Aber am wichtigsten ist hierbei, dass man miteinander spricht und dem Partner mitteilt, welche Bedürfnisse man hat. Auch wenn mal eine Lustlosigkeit bei Frau oder Mann vorherrscht, ist das noch kein Grund zur Sorge, denn es gibt genügend Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, wie wir in unseren Artikeln „Wenn die Libido versagt – Lustlosigkeit bei Frauen“ und „Warum Lustlosigkeit auch bei Männern verbreitet ist“ beschrieben haben. Das A und O ist hierbei das Verständnis des Partners bzw. der Partnerin.
Wer wie oft Sex hat, kann also sehr unterschiedlich und abhängig von individuellen Bedürfnissen, der Länge der Beziehung oder auch dem Alter sein. Die Zahlen des Kinsley Institutes können hier auch lediglich als grober Richtwert gesehen werden. Denn die Realität kann davon dann doch deutlich abweichen. Wie viel Sex eine Beziehung braucht, lässt sich kaum sagen. Wichtig ist, dass man selbst und der Partner damit zufrieden ist ❤